Letztens habe ich in einem meiner Lieblingsblogs Feines Gemüse ein Joghurt-Sahne-Dessert mit Rosensirup gesehen und spontan gedacht, dass man ja mit Rosensirup auch noch jede Menge andere Sachen anstellen kann. Seit einiger Zeit suche ich Rosenwasser in arabische bzw. türkischen Lebensmittelläden. Leider habe ich bisher keines gefunden. Gut, ich könnte es jetzt bei den Kollegen in der Apotheke kaufen, aber die sind an ihre komische Preisordnung gebunden und nehmen dann für abgekochtes Wasser mit 1-2 Tröpfchen Rosenöl, so wird nämlich Rosenwasser hergestellt, ein Vermögen. Mit Rosenwasser kann man nämlich wunderbar marokkanischen Minztee aromatisieren. In London im Momo haben wir diesen Minz-Rosenwasser-Tee sogar stark gesüßt mit Pinienkernen getrunken. Eine Kombi auf die ich persönlich nie gekommen wäre. War aber super! In der Schweiz bekommt man Hanf-Eistee zu kaufen, der u.a. auch mit Rosen aromatisiert wurde. Ich werde mal ein wenig experimentieren, welcher Tee und welcher Nachtisch gut mit Rosensirup harmonisieren.
Zu den Rosen kam ich übrigens gestern Dank Angelikas Gärtnerkünsten. Gott sei Dank sah der Garten danach nicht rosenleer aus, das wäre einfach zu schade.
Stilleben oder Zutaten für ein Rosensirup? |
Stilleben II |
Rosensirup (Rezept nach Ulrike Westphal)
Zutaten:
ca. 100g Rosenblätter
(am besten rote, stark duftende wie z.B. Sympathie oder Rose de Rescht, morgens gepflückt)
250 mL Wasser
1/2 Zitrone (Saft)
250 g Zucker
Zubereitung:
Die Rosenblätter mit 250 mL kochendem Wasser übergießen und noch einmal kurz aufkochen. Danach vom Herd nehmen, den Zitronensaft zufügen und ein wenig abkühlen lassen. Den Rosenextrakt auffangen und die Rosenblätter dabei ausdrücken. Den Extrakt in einem Messbecher messen und mit ungefähr der gleichen Menge Zucker (ca. 250 mL + 250 g Zucker) für 10 min köcheln lassen.
Zum Schluss den Sirup heiß in sterilisierte Einmachgläser oder Flaschen mit breiter Öffnungen und Metalldeckel (hier: Babyapfelsaft von dm, hat scheußlich geschmeckt und wurde auch nur wegen der Flasche gekauft!) füllen und verschließen. Im Kühlschrank aufbewahren und später für tolle Nachtische oder Tees verwenden. Ich muss mal ein Eis ausprbieren...
Wie bei so vielen Rezepten darf man sich nicht scheuen, die Zutaten grob anzupassen. Ich hatte z.B. rosa Rosen, die recht wenig geduftet haben und am Abend gepflückt wurden. Verarbeitet habe ich sie auch erst am nächsten Tag. Gut, vielleicht ist mein Sirup jetzt nicht mehr Gourmet-verdächtig bzw. würde dem prüfenden Urteil eines Sternekoches nicht standhalten, aber wen stört das schon?
Interessant war bei der Zubereitung (Mazeration bzw. stark vereinfachte wässrige Enfleurage à chaud), dass Rosenextrakt anscheinend ein natürlicher pH-Indikator ist. Mein Extrakt war nach dem Abseihen golden bis leicht rosa gefärbt. Als ich den Zitronensaft hinzugefügt habe ist die schöne rote Farbe, die man auch den Bildern unten sieht entstanden.
Das Ergebnis... |
...und die übriggebliebenen Zutaten |
Ergänzung zum Post:
AntwortenLöschenDer Rosensirup schmeckt, wie schon gedacht super zum "Parfümieren" von Eistee aus marokkanischer Minze mit Zitronensaft. Der Zuckergehalt des Sirups reicht dabei vollkommen aus um den Tee süß genug zu bekommen. Eistee muss einfach irgendwie süß sein!