Joghurt mit Leinöl als Basis für das Frühstüchsmüsli |
Ja, wer kennt sie nicht, die omnipotenten, ominösen Omega-3-Fettsäuren. Sie scheinen aktuell in allem, was gesund ist zu stecken. Zumindest sind sie extrem werbewirksam: Omega-3 = gesund = kaufen!
Wenn man sich etwas näher damit beschäftigt, dann sind sie wirklich nützliche Bestandteile in unserer Nahrung. Diese Fettsäuren sind für unseren Körper essentiell, was soviel bedeutet wie, wir brauchen sie, können sie aber nicht selber herstellen. Wer mehr Infos zum Thema Omega-3-Fettsäuren braucht, der kann sich ja den deutschen Wikipedia-Artikel dazu durchlesen. Er ist natürlich viel zu kurz und vereinfacht, aber als Übersicht ganz brauchbar. An dieser Stelle sei nur erwähnt, dass diese omnipotenten Fettsäuren sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System und die Psyche auswirken. Was im Artikel allerdings gänzlich feht ist der Einfluss der Omega-3-Fettsäuren auf die Schmerzentstehung und Entzündung. Weil dies aber für den einen oder anderen interessant sein könnte (z.B. meine Mama!) möchte ich ein paar kurze Worte dazu verlieren.
Vorweg genommen sei an dieser Stelle, dass ich aktuell keine Literaturangaben dazu machen werde. Ich erhebe keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit in diesem Blog! Job ist Job und Hobby Hobby! Wenn ich später einmal Lust dazu habe ergänze ich es vielleicht noch, aber an dieser Stelle begnüge ich mich jetzt und wahrscheinlich auch in Zukunft mit kurzen Erläuterungen.
Also zurück zum Eigentlichen: Omega-3-Fettsäuren und Schmerzentstehung. Schmerzen und Entzündungen entstehen durch bestimmte Ausgangsstoffe im Körper, die von einem Enzym zu den eigentlichen Schmerz-bringenden Stoffen umgesetzt werden. Dieses Enzym kann man übrigens durch Aspirn, Ibuprofen, Diclofenac und Co hemmen und dadurch bekanntlich Schmerzen stillen. Die Omega-3-Fettsäuren greifen noch davor in den Prozess der Schmerzentstehung ein. Bietet man sie dem Körper vermehrt an, wird das Gleichgewicht der Ausgangsstoffe verschoben und das besagte Enzym hat nichts mehr zu tun. So funktioniert es zumindest nach der rein wissenschaftlichen Theorie. Ob das nun auch eine ernsthaft messbare Wirkung beim Menschen hat, kann ich nicht wirklich sicher sagen, mein Kopf hat keine passende Studie dazu parat. Muss ich aber definitiv ändern!
So, aber für mich haben die Omega-3s noch eine andere Bedeutung. Die generelle Empfehlung laut, mindestens 1-2 mal pro Woche Seefisch zu essen um den Bedarf an diesen Wundersubstanzen zu stillen. Und das besonders in der Schwangerschaft! EPA und DHA, die Omega-3s aus Fischen sind anscheinend besonders wichtig für die fötale Gehirnentwicklung. OK! Aber wer schafft schon ernsthaft 2 mal pro Woche Fisch zu essen? Nicht einmal zu den Zeiten als noch in unserer polnischen katholischen Familie freitags immer Fisch gegessen wurde, hätte ich das geschafft! Es muss also zumindest für das 2. Mal ein Ersatz her.
Die Lösung heißt Leinöl!
Hier ein kleines Rechenbeispiel, warum Leinöl eine super Ergänzung zu den tierischen Omega-3s aus Fischen ist: fettreiche Seefische enthalten zwischen 1,5 und 3,5 g pro 100 g, fettarme Fische weniger als 1 g pro 100 g Fisch. Leinöl besteht dagegen zu 58% aus Alpha-Linolensäure und damit knapp zur Hälfte aus einer Omega-3-Fettsäure. Vergleicht man jetzt einen Esslöffel Leinöl mit einer Portion Fisch, so enthält der eine Esslöffel gerade einmal halb so viel Omega-3-Fettsäuren wie eine ganze Portion Fisch!
Naja, leider ist es so betrachtet ein wenig zu einfach. Die tierischen Fettsäuren EPA und DHA sind die eigentliche Wirkform im Körper, Alpha-Linolensäure muss dazu erst noch vom Körper umgebaut werden. Tja und das hängt von etlichen Faktoren ab, so dass letztendlich nicht 100% in die wirkliche Wirkform umgebaut werden. Schade, aber zumindest eine absolut sinnvolle Ergänzung zum Fisch!
Hier noch ein paar Infos zum Produkt Leinöl. Leider ist dieses Öl nicht so einfach zu handhaben wie z.B. Olivenöl. Es ist z.B. nicht hitzestabil und kann nicht zum Braten verwendet werden. Es ist sogar so empfindlich (oxidationsgefährdet), dass es in dunklen Flaschen im Kühlschrank aufbewahrt werden muss. Das hilft aber alles nichts, nach ca. 4 Wochen ist es trotzdem oxidiert und ranzig! Also nur kleine Flaschen kaufen!
Und jetzt, endlich!, ein Rezept für Euch. Wobei es wohl eher eine Anregung für den Verzehr von Leinöl ist.
Frühstücksmüsli mit Leinöl
Zutaten:
fettarmer Joghurt (soviel wie Ihr für Euer Müsli halt braucht)
1 EL Leinöl
frisches Obst (nach Bedarf)
Lieblingsmüsli
Den Joghurt gut mit dem Leinöl verrühren. Man muss schon ordentlich rühren um eine homogene Masse zu bekommen. Danach könnt Ihr mal probieren, es schmeckt besser als es riecht. Dann das Obst und das Müsli dazu geben. Spätestens jetzt schmecke ich das Öl fast garnicht mehr heraus.
So, beim nächsten Mal gibt es auf jeden Fall mehr Rezept und weniger Blabla!
Für alle, die trotzdem auch noch Fisch essen möchten und dies mit einem guten Gewissen, denen sei die Titelstory "Leere Meere, volle Teller" in der aktuellen Zeit empfohlen.
AntwortenLöschenDort findet man auch den nützlichen Hinweis für eine App zum ökologisch korrekten Fischeinkauf (WWF-Fischratgeber), die garnicht so schlecht ist.