Montag, 18. Juni 2012

Eier in Senfsauce - Kindheitserinnerung


Vor einiger Zeit gab es Eier in Senfsauce in unserer Kantine. Wunderbar, so etwas bekommt sogar der Kantinenchef so hin, dass ich mich danach satt und glücklich an den Schreibtisch zurücksetzen kann. Aber nicht nur das. Einer meiner Kollegen war auch der Meinung, dass dieses Essen besonders gesund sei, speziell für Frauen mit dicken Bäuchen. Damit meinte er natürlich nicht mein Gewicht, sondern das heranwachsende Wesen in meinem Bauch. Eier enthalten nämlich viel Phosphor und Zink.
Mittlerweile muss ich auf unsere tolle Kantine verzichten. Wenn ich mittags etwas warmes in den Bauch bekommen will, muss ich selber etwas kochen. Stundenlang stelle ich mich aber dafür natürlich nicht an den Herd. Es muss also etwas sein, dass schnell geht und natürlich glücklich macht. Und da kamen mir wieder diese Senfeier in den Kopf. Aber diesmal sollten sie so wie von Mama sein, also mit Dill in der Sauce! Und natürlich mit roter Beete. Auch ein typisches Mama-Gemüse, was ich erst vor etwa 2 Jahren in England für mich wieder entdeckt habe.

Rote Beete wächst ja wider Erwarten nicht im Glas und man kann sie auch anders essen als gekocht und danach erkaltet sauer angemacht als Gemüsebeilage zu Labskaus oder Königsberger Klopsen. In England ist dieses Gemüse extrem populär und wird hauptsächlich im Backofen zubereitet. Wunderbar sind z.B. Möhren, rote Beete und Süßkartoffelstifte, die mit Öl und Salz gewürzt wie Gemüsechips im Backofen zubereitet werden.

Aber für meine Eier in Senfsauce oder ein schnelles Labskaus ist die im Glas gewachsene rote Beete gerade richtig.

Eier in Senfsauce


Zutaten für mich alleine:
6 Kartoffeln (so viele sind zumindest auf dem Teller)
2 Eier
rote Beete aus dem Glas (welch Frevel!)
1 Scharlotte oder etw. gehackte Zwiebel (wir haben fast immer rote, auch wenn es nicht so schön aussieht!
250 mL Instantbrühe ansetzen
1 großer Schuss Sahne
etwas Butter
Dill (gefroren, noch mehr Frevel, aber was soll ich mit einem ganzen Bund?)
1-3 TL guter Dijonsenf (nach Geschmack!)
Salz und Pfeffer


So koche ich das gesamte Essen:


Zuerst die Kartoffeln schälen und in Salzwasser kochen. Dauert vielleicht 20 min, oder weniger? Bei so etwas benutze ich, wie auch bei Spaghetti, keine Eieruhr!


Während die Kartoffeln kochen, die Eier in Wasser hart kochen. Dauert vielleicht 10 min. Ich stelle aber auch hier keine Uhr sondern hoffe, dass sie hart gekocht sind, wenn ich mit der Sauce fertig bin.


Nun zur Sauce: 
Die Zwiebel fein hacken. Das, was nach eigenem Ermessen an Zwiebel in die Sauce soll in Butter glasig andünsten, den Rest friere ich fürs nächste Mal ein. 250 mL Brühe ansetzen, also ein TL pro 250 mL kochendes Wasser. Je nachdem wie viel Sauce man benötigt, wird die Brühe zu den Zwiebeln gegossen und ungefähr im Verhältnis 3 Teile Brühe 1 Teil Sahne aufgefüllt. Also ein kräftiger Schuss Sahne dazu! Diese Mischung aufkochen und ca. 5-7 min einkochen lassen. 


In der Zwischenzeit die Kartoffeln kontrollieren und die Eier schälen. 


Dann kommt der Senf in die Sauce! Je nach Geschmack. Ich mag viel davon! Mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken und falls zufällig zur Hand ein paar Spritzer Zitronensaft dazu geben. Ganz zum Schluss kommt noch ein wenig von dem Dill dazu.


Alles auf einem Teller anrichten und essfertig nach ca. 30 min!


So, jetzt fehlen nur noch die schlauen Infos, warum Eier nun so gesund sind...
Also, Eier sind eine sehr gute Quelle für Zink und Phosphor. Zink kennen die meißten ja zur Stärkung der Abwehrkräfte. Es ist aber auch für alle sich schnell teilenden Zellen wichtig; also Haare, Haut, Spermien, Eizellen und eben auch heranwachsende Föten. 
Zum Vergleich: Eier enthalten 3,5 mg Zink / 100 g, also ungefähr 2,1 mg / Ei. Andere Zinkquellen sind noch Austern (45-75 mg / 100 g), die aber für mich gerade tabu sind und Muscheln (21 mg / 100 g). Die Verzehrempfehlung liegt bei 10 mg / Tag für Männer und 7 mg / Tag für Frauen, für Schwangere wie immer mit 10-11 mg etwas mehr.

Und Phosphor bzw. Phosphat ist für den Knochenaufbau und die pH-Regulation besonders wichtig. Man sollte ca. 800 mg/d über die Nahrung einnehmen. Currywurst und Cola sind diesbezüglich also extrem hilfreich. Die gesündere Variante heißt Fleisch oder Ei. Eier enthalten 216 mg / 100 g und somit ca. 130 mg / Ei.



Lassen wir also heute mal den Cholesteringehalt von Eiern außen vor und schließen die Augen. Ich bin wieder 8 Jahre alt als diese Eier mittags auf dem Tisch stehen. Damals habe ich mir nichts sehnlicher als endlich mal Miracoli-Spaghetti gewünscht.

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