Mittwoch, 25. Juli 2012

Guinness Ragout - das Boeuf bourguignon der Iren

iPhone-Pic - Guinness-Ragout

Gulasch heißt es in der Regel, wenn wir Deutschen klein geschnittenes Fleisch in Sauce lange kochen. Mit dem eigentlichen ungarischen Gulasch hat das dann oft nur noch wenig zu tun. Warum man diese Fleischzubereitung aber in Deutschland trotzdem Gulasch nennt, ist mir relativ schleierhaft - Ragout würde sich wirklich viel besser machen.

Zum Wochenende war uns mal wieder nach etwas richtig Fleischigem. Also sollte es Boeuf bourguignon werden. Bis zu dem Zeitpunkt als Jan feststellte, dass dieses Rezept 1,5 Flaschen Burgunder Rotwein erfordert und lange, lange dauert bis es fertig ist... Es ist ja nicht so, dass Rotwein an sich ein Problem darstellt, aber gleich 1,5 Flaschen, das ist dann wohl doch etwas zu viel des Guten für eine Schwangere. Es musste also ein würdiger Ersatz her und dieser sollte sich vor allem nicht erheblich in den Zutaten unterscheiden, zumal der Einkaufzettel schon geschrieben war.

Und da fiel mir wieder dieses wunderbare St. Patrick's Day-Essen ein - Guinness-Ragout. Die Zutaten für beide Gerichte unterscheiden sich wirklich nur marginal, aber essentiell in der Alkoholbasis für die Sauce, eben Burgunder oder Guinness. Und die Menge an Guinness (1 kleine Flasche) für 4 Portionen ist schon noch etwas anderes als die 1,5 Flaschen Rotwein!

Donnerstag, 5. Juli 2012

"Das (...) faschistische Diktat von Produktmanagern"

In diesem Post findet Ihr kein Rezept und höchstwahrscheinlich auch kein Wort über Essen...

Ich breche heute mal mit meinem Vorhaben hier einen reinen Food- bzw. Alles-was-mit-Food-zu-tun-hat-Blog zu schreiben. Naja, wenn ich Euch schon keine schönen Fotos präsentieren kann, dann kann ich ja auch über andere Dinge schreiben, die mich gerade bewegen. Ich weiß nicht, ob es Euch da ähnlich geht, aber für mich sind Kochbücher ohne Bilder ein absolutes No-Go!

Daher heute etwas anderes. Ich lese gerade das neueste Buch von Michel Houellebecq, "Karte und Gebiet". Wer den Schreibstil von Houellebecq, dieses lebensverachtende, depressive und teilweise auch traurige Dasein seiner Protagonisten mag, wie man es auch schon in "Elementarteilchen" lesen konnte, der wird wahrscheinlich auch dieses Buch mögen. Ich kann nur wahrscheinlich sagen, da ich es bisher nicht einmal bis zur Hälfte gelesen habe, was aber für diesen Post unerheblich ist, da es nicht um den Inhalt des Buches sondern den eines einzigen Dialoges bzw. Satzes gehen soll.

Dienstag, 3. Juli 2012

Jan kocht IV - Spaghetti alla Carbonara

Wo gibt's denn sowas? Man bekommt Besuch von einer guten Freundin, sitzt auf der Coach und quatscht und wird dann auch noch von seinem Mann bekocht. Wohlbemerkt, wir hatten kein Bier in der Hand und es lief auch kein Fußball. Nicht einmal Prosecco und Sex and the City. Bei uns gibt es das, zur Zeit. Aber ich fürchte das wird sich alles rechen, wenn der kleine Schreihals erst einmal da ist und ich wieder voll einsatzfähig :o).

Jan hat Spaghetti alla Carbonara für uns gekocht. Und zwar richtige und keine Fertigmischung. Es ist aber auch so einfach und schnell gemacht, dass man die olle Tütenmischung garnicht mehr braucht.

Lange war Carbonara für mich lediglich ein Fertiggericht als Alternative zu Napoli-Tomatensauce. Ich hatte keinen blassen Schimmer davon, wie das Originalgericht eigentlich schmeckt. Ich würde auch behaupten, dass dieses Gericht bei jedem Italiener bzw. jeder italienischen Mama anders schmeckt.

Normalerweise wird das Rezept mit Pancetta, einem feinen italienischen Speck zubereitet. Ich finde es aber irgendwie zu schade diesen Speck zu verwenden, weshalb wir auf normalen deutschen Speck ausweichen. Außerdem gibt es Varianten mit und ohne Sahne.

Keramik oder Porzellan

Es gibt Leute, die bekommen zur Konfirmation oder später ein Silberbesteck geschenkt oder zum Einzug in die erste richtige Wohnung von Großmuttern teures Porzellangeschirr. Ich gehöre nicht dazu. Silberbesteck hat selbst meine Mutter nicht mehr, mag wohl auch daran liegen, dass man aus Polen damals nicht alles mitnehmen konnte. Die Umzugskisten waren ja schließlich mit den guten Federbetten schon voll. Wie gut, dass wir alle an einer Hausstaubmilben-Allergie leiden ;o)

Aber zurück zum Geschirr. Als ich in meine erste Studentenbude gezogen bin, ist meine Oma mit mir in den Keller gegangen und wir haben aus ihrem alten Vorrat an Tellern, Töpfen und Schüssel herausgesucht, was ich gebrauchen konnte. Zusätzlich gab es dann noch ein Porzellanservice aus irgendeinem Möbeldiscounter (nicht IKEA!), was die Sache vervollständigt hat. Was braucht man auch mehr?

Sonntag, 1. Juli 2012

Jan kocht III - Labskaus

Was ist denn Labskaus? Bestimmt irgendwelche Innereien, dachte ich zumindest relativ lange...
Ähnlich hat auch Katja reagiert als ich ihr davon erzählt habe, dass Jan das gerade für uns kocht. Der Name ist schon fies. Obwohl zu der komischen Kombination, die man nachher isst, passt er ja irgendwie auch.

Was ist denn nun also Labskaus? Sieht aus wie Innereien, ist es aber nicht.
Labskaus besteht aus Kartoffelpüree mit Corned beef, sauer eingelegtem Hering (Brathering, Bismarkhering oder Matjes), Spiegeleiern und roter Beete und vielleicht auch noch sauren Gurken. In Hamburg haben wir auf einer Speisekarte sogar eine Deluxe-Version mit Wachteleiern gesehen. Sachen gibt's!

Jan kocht II - Steak mit Gorgonzolasauce und Bandnudeln

Nachdem Jan unser neues Schlafzimmer fertig gestrichen, etliche Dinge besorgt, mich zum Arzt gefahren und sich meine Maulereien vom Sofa aus angehört hatte, war er platt! Naja und hungrig. Es musste also ein Essen her, was eindeutig auch Männer glücklich macht. Also Fleisch und zwar viel! Und es sollte keine 2 Stunden dauern es zuzubereiten...

Am besten geeignet sind dazu Steaks. Ausgepackt, Zimmertemperatur angenommen, in der Pfanne gebraten - fertig! Zumindest fast. Für mich sind Steaks leider aktuell nicht drin, da ich ja keine Schuhsohlen essen möchte, sondern schön rosa saftiges Fleisch in der Mitte bevorzuge. Also habe ich ersatzweise duchgebratenes Schweinfilet kredenzt bekommen.

Jan kocht I - Lachs mit Kartoffelspalten und Tomaten-Avocado-Salat

Alles ist durcheinander geraten. Mein schönes verlängertes Wellnesswochenende mit meiner Schwester und meiner Mutter wurde abgesagt und ich ans Bett gefesselt! Tja, so ist das halt, wenn sich ein kleines,  noch nicht fertiges Baby überlegt, dass es doch auch schon vorher kommen könnte... Aber wir haben sie noch einmal davon überzeugen können, dass es in meinem Bauch doch viel schöner ist als draußen. Als Gegenleistung verlangt sie allerdings von mir, dass ich den ganzen Tag liege! Es gibt fast nichts schlimmeres als einfach nur liegen. Man kann nichts, aber auch rein garnichts machen. Im Internet surfen geht ja ohne Tablet-PC auch nur bedingt... jetzt sitze ich z.B. schon wieder halb, aber die paar Minuten wird das schon OK sein.

Und was wird jetzt aus meinem Food-Blog? Ich kann ja schlecht im Liegen kochen und fotografieren. Aber essen, das kann ich und mich von meinem tollen Jan bekochen lassen. Der arme bekommt von mir jetzt Kochvorschläge, was ich gerne essen möchte. Ich kann mich ja schlecht die ganze Zeit von Dosensuppen und belegten Broten ernähren. Das macht meine Psyche definitiv nicht mit! Ich brauche anständiges Essen zum Glücklichsein.

Ich werde also in Zukunft weniger Fotos machen und mich mehr auf einfache Gerichte bzw. Hintergrundinfos beschränken müssen.

Aber, Jan hat bereits für mich gekocht und zwar eines unserer Lieblingsgerichte: Avocado-Tomaten-Salat. Keine Ahnung, ob ich irgendwann einmal ein Rezept dazu gelesen habe, auf jeden Fall verbinde ich damit unseren ersten gemeinsamen Urlaub in Frankreich. Über die Vorzüge französischer Tomaten habe ich mich ja bereits schon ausgelassen :o).