Mittlerweile ist dieser Blog zu einer Rezeptsammlung verkommen. Die Fotos sind lieblos aufgenommen und zeigen hier sogar den restlichen Inhalt des Kühlschrankes. Aber nun dann ist es halt so. Hippe Blogs gibt es viele, die dieses oder jenes Rezept gekonnt in Szene setzen und wo mich teilweise die Ideen oder Zutaten hinter den schicken Bildern wenig überzeugen.
So, hier kommt also eine Kreation aus Vergangenheitsrelikten, die sich endlich einer Realisierung erfreuen durften.
1. Relikt: Als ich angefangen hatte Rezepte im Internet zu suchen und nicht mehr in Kochzeitungen oder -büchern, tauchte ein Kuchen mit Biscoff-Spread auf, den ich unbedingt backen wollte. Von der ersten Dienstreisen meiner besseren Hälfte musste also Biscoff-Spread mitgebracht werden. Damals fuhr man noch in solche Länder und brachte Nahrungsmittel mit, die es hier partout nicht zu kaufen gab (bestimmte Schokolade aus der Schweiz, Süßigkeiten aus den USA, Salz aus Frankreich). Über 10 Jahre ist es also her, dass diese braune Creme im Koffer über den Teich kam und ein fester Bestandteil des Speiseplanes wurde - nur nicht las Kuchen! Das Glas wurde schnell geöffnet und als Nutella geschmacklich überlegen erklärt. In der Zeit danach entdeckten wir, dass es diesen Brotaufstrich auch als Speculoos in Belgien und Frankreich gab. Also wurde es von den Belgiendienstreisen in Maxigläsern nach Hause transportiert. Schließlich zog Speculoos auch in unserem heimischen Supermarkt ein - der Job konnte gewechselt werden. Ein Speculoos-Kuchen tauchte immer noch nicht auf...
2. Relikt: 6-inch Layer Pans für Ombre-Cakes oder kleine, aber unglaublich hohe Torten mussten zu einem Geburtstag als Geschenk her um den Keller für Jahre zu zieren.
Aber dann sollte alles ein Ende haben und eine 6-inch 4 Layer Speculoos-Buttercreme wurde aus verschiedenen Rezepten gebastelt:
Zutaten:
für den Teig in 4 6-inch Pans:
260 g Zucker (Originalrezept brauchte 450 g!)
210 g Mehl
60 g Backkakao
1 3/4 TL Natron
1 TL Backpulver
1 TL Salz (Fleur de sel)
3 Eier
240 g Buttermilch
noch einmal 240 g Buttermilch/Milch oder starker Kaffee
120 mL neutrales Öl (Maiskeimöl)
1TL Vanilleextrakt oder entsprechende Menge gem. Vanille
für die Buttercreme:
260 g Speculoos / Nutella / Erdnussbutter
120 g Butter (Alasan = pflanzlicher Butterersatz)
130 g Puderzucker
2-4 EL Sahne (Ramapflanzencreme zum Aufschlagen)
1 TL Vanille (Extrakt, Pulver...)
1. Backofen auf 180 °C vorheizen.
2. Butter, Eier, Zucker, Salz schaumig schlagen. Dann die Buttermilch/Kaffee dazu. Die festen Zutaten in einer anderen Schüssel mischen und und in die Eiermischung einarbeiten. Zum Schluss kommt das Öl dazu. (Wenn Ihr eine Küchenmaschine habt, verzeiht sie Euch alle Ungenauigkeiten in der Reihenfolge der Zutaten oder der Geschwindigkeit sofern alles die gleiche Temperatur hat... ;-)).
3. Auf 4 6-inch Pans verteilen und 28 Minuten oder etwas länger backen. Auskühlen lassen.
4. Für die Buttercreme alle Zutaten außer der Sahne zu einer gleichmäßigen Creme mit dem Knethaken verarbeiten. Die Zutaten sollten also auch hier eher warm sein bzw. Zimmertemperatur haben. Mit der Sahne wird die Konsistenz zum Schluss angepasst.
5. Wenn die Böden ausgekühlt sind kann man aus der Creme und den Schichten eine Torte zaubern. Ob sie naked ist oder noch Preiselbeer-Marmelade versteckt oder oben garniert ist, sei dabei jedem selbst überlassen.
6. Im Kühlschrank aushärten lassen.
Fazit: Das mehr oder weniger Milch-frei lebende Kind hat diesen Kochen an 4 aufeinander folgenden Tagen genossen (schmeckte auch am 5. Tag nach dem Backen noch!), das Nachbarskind fand sie ebenfalls spitze, der Boden hat dem großen Kind auch super geschmeckt, es mag aber kein Speculoos, und uns Erwachsenen hat sie auch geschmeckt - mir fehlte die Preiselbeerüberraschung in der Mitte ;-).
Fazit 2: Der nächste Kuchen bekommt eine andere Creme - vielleicht 2-lagige Bounty-Torte oder doch lieber ein Victoria Sponge Cake für die Große?!